VfB Bottrop: Die Bosse sprechen – Kaderplanung, Trainerwechsel und Ziele
Der VfB Bottrop plant schon die kommende Landesliga-Saison. Gündüz Tubay und Philipp Drießen verraten, wo es hingehen soll und was dafür wichtig ist.
Sechs Spieltage stehen in der Fußball-Landesliga noch an, dann ist Sommerpause. Für den VfB Bottrop geht es im Saisonfinale kaum mehr etwas – sowohl nach oben als auch nach unten. Der Aufsteiger aus dem Jahnstadion kann schon jetzt auf eine solide Spielzeit zurückblicken und mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit für ein kommendes Jahr in der Landesliga planen.
Elf Punkte Vorsprung haben die Schwarz-Weißen als Tabellensechster zur Abstiegszone, zwölf Zähler Rückstand sind es mittlerweile auf den zweiten Platz. Die letzte Hoffnung, vielleicht sogar noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen, ist spätestens mit der 0:2-Pleite gegen Dingden ebenso verpufft.
„Das ist aber gar nicht schlimm“, äußert sich der VfB-Vorsitzende Gündüz Tubay, der auf die eigentliche Zielsetzung des Klubs verweist, die da lautete: Klassenerhalt. Der Blick der Verantwortlichen richtet sich daher schon jetzt immer intensiver auf die neue Saison, die viel Spannung verspricht.
VfB Bottrop sucht noch einen Co-Trainer für Marco Hoffmann
Immerhin stehen die Bottroper unter anderem vor einem Trainerwechsel, für den scheidenden Dusan Trebaljevac wird Marco Hoffmann ab dem Sommer für die Geschicke des Landesligateams verantwortlich zeichnen. Wer dem erfahrenen Coach assistieren wird, steht derweil noch nicht fest.
„Wir hätten gerne mit Dusan weitergemacht, wir sind jedoch seinem Wunsch, eine Pause einlegen zu wollen, nachgekommen“, beschreibt der Sportliche Leiter Philipp Drießen den Wechsel auf der Trainerposition, „natürlich sind wir glücklich darüber, dass sich Marco für uns entschieden hat. Er bringt ein unheimliches Fachwissen mit, wir schätzen seine Arbeit sehr und sind der festen Überzeugung, dass wir mit ihm eine langfristige Lösung gefunden haben.“
Klare Absprachen: Hoffmann soll sich auch weiter auf Fortuna Bottrop konzentrieren
Schon jetzt wird der designierte VfB-Coach in Entscheidungen mit einbezogen, wenn es um die Planung der neuen Saison geht. Allerdings werden auch klare Grenzen gezogen – aus Respekt vor der noch laufenden Saison, wie Drießen betont.
„Das betrifft den VfB und Fortuna gleichermaßen. Wir haben Zeitfenster vereinbart, in denen wir uns gemeinsam über die Zukunftsplanung unterhalten. Marco hat aber mit seinem jetzigen Verein noch genügend zu tun, darauf gilt es Rücksicht zu nehmen. Und auch bei uns heißt der Trainer bis zum Saisonende noch Dusan Trebaljevac.“
Beim VfB Bottrop soll nun Konstanz auf der Trainerposition einkehren
Nicht nur am Spielfeldrand hoffen die VfB-Macher bei der Bekleidung des Postens auf Beständigkeit, mussten die Bottroper nach den Zeiten von Mevlüt Ata und Nachfolger Patrick Wojwod doch mehrere Wechsel binnen weniger Jahre verzeichnen.
Drießen: „Die Gründe waren mannigfaltig, mit Dusan hätten wir die Zusammenarbeit ja gerne fortgesetzt. Aber wir sind da ganz zuversichtlich. Das gilt auch für die Kaderplanung.“ Immerhin wurden schon etliche Zusagen für die kommende Saison gesammelt, bisweilen haben sich 17 Spieler des aktuellen Kaders für einen Verbleib im schwarz-weißen Dress entschieden.

Auch erste Transfers wurden frühzeitig unter Dach und Fach gebracht. „Nach dem Umbruch im vergangenen Jahr war es uns sehr wichtig, das Grundgerüst zu halten“, so Drießen, „die Mannschaft hat schon zu genüge unter Beweis gestellt, dass sie über viel Potenzial verfügt. Deshalb können wir auch vollumfänglich zufrieden sein. Und wir haben in diesem Jahr den Vorteil, dass wir den vorhandenen Kader punktuell und gezielt verstärken können. Das war zu Saisonbeginn noch nicht der Fall, da niemand so ganz wusste, wie gut diese Mannschaft harmonieren würde.“
Ein Aufstieg in die Oberliga Niederrhein wäre möglicherweise zu früh gekommen
Auch Drießen betont, dass der Werdegang des Vereins nicht außer Acht gelassen werden dürfe. „Man darf nicht vergessen, dass wir Aufsteiger sind. Der VfB hat sicherlich turbulente Jahre hinter sich, aber wir verzeichnen hier mittlerweile eine sehr positive Entwicklung und eine Ruhe, die dem Verein sehr gut tut“, so der Sportliche Leiter, „darauf wollen wir nun aufbauen und den nächsten Schritt gehen.“

Und weiter: „Natürlich hätten wir einen möglichen Aufstieg mitgenommen, dieser wäre nach meinem Empfinden aber zu früh gekommen, da es eine wahnsinnige Herausforderung bedeutet hätte. Ich denke, es tut uns allen ganz gut, wenn wir mal zwei, drei ruhige und beständige Jahre in der Landesliga absolvieren und dann schauen, was möglich ist. Dass der VfB mit seiner gesamten Struktur großes Potenzial hat, davon sind wir überzeugt.“
In der kommenden Saison soll ein Platz unter den Top-5 her
Ambitioniert, aber nicht überzogen soll nun alsbald die neue Spielzeit angegangen werden. „Wir wollen die aktuelle Saison bestätigen“, formuliert Drießen ein grobes Ziel. Dem stimmt Tubay zu, der mit der Mannschaft eine Positionierung unter den ersten fünf Teams anstrebt. „Es wird auf einen guten Start ankommen. Dann sehen wir, wozu es reichen kann“, ergänzt der Vorsitzende.

Doch auch die aktuelle Spielzeit soll ihren sportlichen Wert beibehalten. „Es sind noch sechs Partien zu spielen und die Jungs bleiben ehrgeizig“, so Drießen, „auch wenn es vielleicht um nichts mehr gehen mag, soll das Punktekonto bis zum Saisonende noch weiter aufgestockt werden. Es geht für das Team ja auch darum, gemeinsam weitere Erfahrung zu sammeln und sich gut zu präsentieren.“
So wollen die Bottroper mit ihrem Heimspiel gegen Schlusslicht Steele am Freitagabend (19.30 Uhr) wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Derweil stellt Drießen in Aussicht, dass sich bis dahin beim VfB personell noch etwas tun könnte: „Ganz fertig sind wir mit der Planung noch nicht. Da wird auf jeden Fall noch was kommen.“