VfB Bottrops Trebaljevac adelt Spieler: „Er ist der Beste der Landesliga“
Dusan Trebaljevac verlässt den VfB Bottrop. Der Trainer blickt auf eine wilde Zeit. Er äußert Dankbarkeit, Respekt, aber auch Kritik.
Der VfB Bottrop hat als Landesliga-Aufsteiger für ein solides Saisonresultat gesorgt. Allerdings stehen beim Siebtplatzierten in der bevorstehenden Sommerpause einmal mehr einige Neuerungen an: Unter anderem gibt Dusan Trebaljevac das Amt des Trainers an Marco Hoffmann ab.
Für den 39-Jährigen, der eine Fortsetzung seiner fußballerischen Laufbahn offenlässt, geht damit ein durchaus erfolgreiches Kapitel im Jahnstadion zu Ende. Unter der Regie von Trebaljevac stieg der VfB in die Landesliga auf. Seine Bilanz nach anderthalb Jahren: 29 Siege aus 48 Punktspielen. Der scheidende Coach blickt auf eine prägende Zeit zurück.
Dusan Trebaljevac, das Gastspiel bei Blau-Weiß Mintard am vergangenen Sonntag war gleichzeitig Ihr letztes Spiel als VfB-Trainer. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück?
Ich gehe sicherlich eher mit einem weinenden als mit einem lachenden Auge. Das Arbeiten auf diesem hohen Niveau hat mir Spaß gemacht, ich wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft. Dazu gilt Philipp Drießen und Gündüz Tubay mein Dank, sie haben mir ihr Vertrauen geschenkt und mir diese Chance gegeben.
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Was nehmen Sie persönlich für sich mit? Konnten auch Sie sich als Trainer weiterentwickeln?
Es war ein anderes Level als in der Bezirksliga. Für mich persönlich hat es sich nach mehr als einer Liga Unterschied angefühlt. Alleine deswegen habe ich mich als Trainer sicherlich entwickelt, da taktisch mehr abverlangt wurde. Spieler mit individuellen Stärken zu haben, genügt in der Landesliga nicht. Da auch das Umfeld sehr fordernd war, bin ich auch als Mensch weiter gereift.

Dass der VfB Bottrop mit einer besonderen Erwartungshaltung beäugt wird, haben die letzten Jahre gezeigt. Wie haben Sie den Klub und das Umfeld erlebt?
Bei meiner Übernahme in der Rückrunde der Saison 2023/24 war das Team ziemlich verunsichert. Mehrfache Trainerwechsel und eine allgemeine Unruhe im Umfeld waren sicherlich auch Gründe. Wir haben dann allerdings 13 von 14 Spielen gewonnen und sind tatsächlich noch aufgestiegen.
Nach einem gewaltigen Umbruch im Sommer musste ein nahezu komplett neuer Kader geformt werden. Und trotz allem sind wir sehr gut in die neue Saison gestartet. Dass die starke Hinrunde Begehrlichkeiten geweckt hat, ist für mich nachvollziehbar. Schade war für mich, dass in der Rückserie im Umfeld ein wenig in Vergessenheit geraten ist, wo wir hergekommen sind. Aber das ist menschlich und zu verzeihen.
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Wo lagen Ihrer Ansicht nach die Gründe für die vergleichsweise dürftige Rückrunde?
Wir haben im Winter einige Offensivkräfte, wie etwa Luka Bosnjak verloren. Hinzu kamen Langzeitausfälle, wie der von Gino Pöschl. Klar, ich hatte zur Rückserie Wünsche im Hinblick auf die Kaderbreite, diese konnten aber leider nicht realisiert werden.
Ansonsten wären wir vielleicht etwas weiter oben gelandet – für den Aufstieg hätte es aber wohl nicht gereicht. Dieser hätte den Klub aber ohnehin vor große und kurzfristige Aufgaben gestellt, weshalb meiner Ansicht nach ein langsames Wachstum besser erscheint. Marco Hoffmann übernimmt in jedem Fall eine funktionierende Mannschaft.

Der VfB muss aber erneut Abgänge verkraften. Viele Neuzugänge stehen schon fest. Wie sehen Sie die Chancen zur kommenden Spielzeit?
Im Offensivbereich hat man sich definitiv verstärkt. Dadurch gibt es in der neuen Saison etwas mehr Möglichkeiten, im vorderen Bereich zu arbeiten. Der Verlust von Emre Köksal wiegt sicherlich schwer, ich bin sehr dankbar, dass ich mit ihm arbeiten durfte. Der Kern der Defensivachse bleibt jedoch bestehen, sodass Stabilität weiterhin gegeben ist. Mit Joel Frenzel verfügt der Klub zudem über den besten Torhüter der Liga.
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In welchen Bereichen kann sich der VfB sonst noch verbessern? Wo sehen Sie Potenzial?
Ich hoffe sehr, dass der Verein im Jugendbereich für noch mehr Kontinuität und Stabilität sorgen kann. Gerade in den Altersklassen, die perspektivisch für die Senioren relevant sind. Regelmäßig gute und junge Spieler aus der A-Jugend an die Senioren heranzuführen, sollte im Fokus stehen. Aber da ist der Verein auf einem guten Weg.
Und wie geht es für Sie persönlich weiter? Haben Sie schon neue Ziele und Pläne?
Ich bin jetzt seit mehr als 33 Jahren dem Fußball dauerhaft verbunden. Aus meiner aktiven Spielerlaufbahn bin ich nahtlos in die Trainertätigkeit übergegangen. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit kann ich die Rolle des Cheftrainers aber zeitlich nicht mehr ausfüllen, ich habe beruflich und privat andere Prioritäten gesetzt. Ein Jahr Pause ist definitiv geplant, auch wenn es schon interessante Anfragen gab.