VfB Bottrop verzweifelt an Scherpenbergs Ersatz-Keeper
Der VfB hatte genügend Chancen. Doch Scherpenbergs Jamie van Dornick erwischte einen Sahnetag. Der Keeper strich auch das Lob des Konkurrenten ein.
Jamie van Dornick ist eigentlich nur die Nummer 2 hinter Stammtorhüter Julian Geitz. Doch Scherpenbers Ersatzkeeper zog am Sonntag alle Blicke auf sich. Der 21-Jährige, der den gesperrten Geitz ersetzte, machte ein fantastisches Spiel und brachte den VfB Bottrop mit zahlreichen Paraden an den Rand der Verzweiflung.
„Der Kopfball von Emre Köksal. Das war unglaublich“, staunte Dusan Trebaljevac nach Spielende, „der fliegt genau in den Winkel. Ich kann mir nicht erklären, wie er den noch abwehren konnte.“ Der Trainer des VfB Bottrop zollte der Leistung von Van Dornick den gebührenden Respekt. Die Szene in der 72. Minute, als Van Dornick den Kopfball mit seinen Fingerspitzen ans Lattenkreuz lenkte, war stellvertretend für viele herausragende Aktionen.
Beide Torhüter verdienen sich Bestnoten
Jamie van Dornick hatte schon in der ersten Halbzeit abgeliefert. Exzellente Reflexe und gutes Stellungsspiel machten die Chancen von Emre Köksal (12.), Nusret Miyanyedi (30.), Ahmet Jemaiel (33.) und Rene Biskup (39.) zunichte. Die Bottroper unter den 300 Zuschauern rauften sich frustriert die Haare.
Nur einmal war Van Dornick im Glück, als in der 52. Minute ein Freistoß von Raphael Steinmetz an die Latte knallte. Doch nach 90 Minuten gehörte der Schlussmann zu den großen Gewinnern eines unterhaltsamen Unentschiedens. Kurioserweise stand ihm sein Kollege Joel Frenzel in nichts nach. Denn auch der hatte einige heikle Situationen zu meistern.
Viel erinnerte an das spektakuläre Hinspiel
Frenzel musste schon nach wenigen Sekunden zum ersten Mal eingreifen, als ein Kopfball von Folarin Williams auf sein Tor zurauschte. Bottrops Schlussmann zeichnete sich noch gegen Thomas Kellog Case (35.), Toptorjäger Marcio Blank (66.) und Andre Rieger (78.) aus.
Zu welchen Leistungen der SV Scherpenberg in der Lage ist, hatten die Bottroper schon im Hinspiel zu spüren bekommen. Klinische Effektivität und viel Fleiß waren damals notwendig. Das 4:0 in einem spektakulären Spiel wirkte am Ende ungerecht, weil der SVS eine wirklich starke Leistung abgeliefert hatte. Die vom Ex-Schalker Christian Mikolajczak trainierten Moerser spielten auch diesmal auf Augenhöhe.
VfB Bottrop geht nach dem Seitenwechsel ins Risiko
„Klar, wir haben insbesondere in der ersten Halbzeit viele Chancen, um in Führung zu gehen“, stellte Dusan Trebaljevac nach Spielschluss fest. Doch Bottrops Trainer meinte auch ohne Umschweife: „Dieses Unentschieden ist leistungsgerecht.“ Das konnte er sogar sagen, ohne daraus seiner eigenen Mannschaft einen Strick zu drehen.
Denn die Bottroper taten alles, um das Spiel zu gewinnen. Der VfB begann konzentriert und vorsichtig, hatte vor allem in der ersten Halbzeit viel Spielkontrolle. Weil es trotz bester Chancen torlos blieb, erhöhte Trebaljevac in der zweiten Halbzeit das Risiko. Der Trainer stellte die Abwehr um, brachte mit Jerome Sabrowski einen zweiten Stürmer.
Jetzt kommen die Sportfreunde Lowick ins Jahnstadion
Dass es am Ende nur zu einem Punkt reichte, quittierte Trebaljevac deshalb auch nur mit einem Achselzucken. Die Bottroper verließen die Volksbank Niederrhein-Arena zwar enttäuscht, aber erhobenen Hauptes. Durch das Unentschieden ist der zweite Tabellenplatz, der am Ende zum Aufstieg in die Oberliga berechtigen könnte, wieder außer Sichtweite gerückt.
Zwar kam Adler Union Frintrop auch nicht über ein torloses Unentschieden gegen den ESC Röllinghausen hinaus, dafür aber blieb der SV Budberg nervenstark. Das Team von Trainer Tim Wilke trotzt am Sonntag gegen den FC Blau-Gelb Überruhr einem 0:2-Halbzeitrückstand, bog die Partie aber nach dem Seitenwechsel und eroberte sich mit dem 6:2 den zweiten Tabellenplatz zurück.
Für den VfB Bottrop geht es am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel weiter. Die Trebaljevac-Elf empfängt um 15.15 Uhr den Tabellen-16. Sportfreunde Lowick. Im Hinspiel kamen die Bottroper nicht über ein 1:1 hinaus.